Hydro-Geologie-Nord PartGmbB

Diplomingenieure Hilgert & Ewert



Der Grundwasserhaushalt in Vorpommern – Seine anthropogene Prägung, Auswirkungen von Klimaänderungen und Anpassungsstrategien

Der Grundwasserhaushalt in Vorpommern ist stark durch menschliche Aktivitäten geprägt. Dazu gehören die Änderungen der Landnutzung seit dem frühen Mittelalter ebenso wie die im letzten Jahrhundert intensivierte Melioration. Im Ergebnis hat sich das Grundwasserdargebot gegenüber dem potenziell natürlichen Zustand vermindert und die Grundwasserstände wurden abgesenkt. Angesichts klimatischer Änderungen ist in den kommenden Jahrzehnten mit einer weiteren Reduktion des Grundwasserdargebotes zu rechnen. Mithilfe eines Grundwasserströmungsmodells für die gesamte Region Vorpommern wurde untersucht, wie stark die anthropogenen Einflüsse den Grundwasserhaushalt derzeit beeinflussen und welche weiteren Änderungen vor dem Hintergrund des Klimawandels bis zum Zeithorizont 2050 zu erwarten sind. Um zukünftigen Problemen bei der Wasserversorgung vorzubeugen und die Schädigung grundwasserabhängiger Ökosysteme zu vermeiden, wurde die Wirksamkeit möglicher Maßnahmen zur Stabilisierung des Grundwasserhaushaltes geprüft. Es zeigte sich, dass es durch eine Kombination von Anpassungsmaßnahmen gelingen kann, ein klimatisch bedingtes Absinken des Grundwasserstandes abzumildern.

Veröffentlicht in: Grundwasser - Zeitschrift der Fachsektion Hydrogeologie (2021) von Heiko Hennig (UmweltPlan GmbH) und Toralf Hilgert (Hydro-Geologie-Nord Part GmbB)

Zum Artikel


Reduktionfaktoren der Grundwasserneubildung zur Bestimmung von Speisungsraten bedeckter Grundwasserleiter

Für die Bewertung der nutzbaren Grundwasserressourcen in einem Einzugsgebiet ist nicht die Grundwasserneubildung, sondern die Speisung des betrachteten Grundwasserleiters maßgebend.

Bei unbedeckten Grundwasserleitern erreicht in der Regel das gesamte neu gebildete Grundwasser den Aquifer. Im Falle gespannter Grundwasserleiter ist hingegen zu beachten, dass ein Teil des neu gebildeten Grundwassers bereits oberflächennah, innerhalb von Sandlagen im Hangendstauer oder in überlagernden Grundwasserleitern abfließt und in die Vorflut entlastet. Die Speisung des betrachteten Grundwasserleiters ist dann geringer als die Grundwasserneubildung.

Realitätsnahe Speisungsraten können über geohydraulische Modelle berechnet werden, wenn diese auch die Strömungsprozesse in den Hangendschichten berücksichtigen. Um für Erstbewertungen des Grundwasserdargebotes und für großräumige Untersuchungen Speisungsraten begründet schätzen zu können, sind existierende geohydraulische Modellierungen in Mecklenburg-Vorpommern ausgewertet worden.

Das Ziel der unten stehenden Arbeit war es, aus vorliegenden hydrogeologischen Detailuntersuchungen Reduktionsfaktoren respektive Speisungsanteile abzuleiten und zu regionalisieren.